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Mai
28

LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT (II)

  • Posted By : Mike Mandl/
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  • Under : Ernährung, Frühling, Fünf Elemente, Holzelement, Shiatsu, TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Leber der Freigeist unter den Organen. Sie braucht viel Raum, um sich entfalten zu können. Erhält sie diesen nicht, reagiert sie sensibel und explosiv. Der Fachbegriff dafür ist Leber-Qi-Stagnation – eine der gängigsten Ursachen für Probleme in unserem System.  Was lässt sich dagegen tun?

Text: Mike Mandl, Bild: flickr.com/ mikecogh (creative commons license)

ES WAR EINMAL EIN TRAUM

Fernfahrer! Das wollte ich werden, als ich zehn Jahre alt war. Unbedingt. Ohne den geringsten Zweifel. Ohne Wenn und Aber. Ein Traum, so groß und spannend, dass ich nachts vor Aufregung nicht schlafen konnte. Mit einem großen Truck im amerikanischen Stil sah ich mich endlose Highways entlang brettern, jeder Tag ein Abenteuer, jeder Tag Neuland, immer unterwegs, immer mit wertvollen Waren beladen, unabhängig und alleine, Freiheit pur. Eine Mission. Eine Vision. Die im streng konservativen Elternhaus natürlich wenig Anklang fand. Eine kindliche Phantasie halt. Ein amüsantes Hirngespinst, mehr nicht. Der Ernst des Lebens wird ihn schon noch einholen, den kleinen Träumer. Daher das mit einem lebhaften Hang zur Phantasie ausgestattete Genprodukt lieber bestmöglich auf die beinharte Realität vorbereiten.

Genau. Die Realität. Könnte ich das Rad der Zeit zurückdrehen, mit meinem jetzigen Wissensstand, dann würde ich frech kontern: „Welche Realität meint ihr eigentlich? Eure? Also das, was ihr aus euren Möglichkeiten gemacht und in eurem Tun und eurer Lebensbetrachtung so einzementiert habt, dass euch ein paar dürftige Orientierungspunkte und Richtlinien zu Verfügung stehen, um dem chaotischen Sein zumindest ein Mindestmaß an Sicherheitsgefühl abzuwringen? Ich verstehe das, jeder braucht seine Krücke. Aber die Form der Realität, in der man hart arbeiten und brav den gesellschaftlichen Richtlinien folgen muss, das ist eure Krücke, ich bevorzuge es, mir selber ein Bild vom Leben zu machen. Und ich bin verdammt nochmal neugierig darauf, ob man es nicht entsprechend seinen Wünschen und Vorstellungen ein bisschen biegen kann…“

Jetzt, fast 40 Jahre später, weiß ich: Man kann. Ich habe mir meine eigene Realität geschaffen. Und bin letztendlich doch Trucker geworden. Vielleicht nicht im klassische Sinn, aber die wesentlichen Grundpfeiler des Berufsbildes sind klar vorhanden: Ich lebe von Aufträgen, ich bin selbstständig und unabhängig, ich bin viel unterwegs, in ganz Europa und Übersee, erlebe Abenteuer, betrete Neuland während ich meine Ware ausliefere. Meine Ware ist: Shiatsu. Gut, als Shiatsu-Praktiker könnte man auch ein geruhsames Leben führen, eine kleine Praxis, ein paar Behandlungen, fertig. Still und meditativ. Aber das war nie meins. Das war nie meine Natur. Meine Natur ist… Reisender. Neugieriger. Erkunder. Nicht nur im Inneren. Auch im Äußeren. So reise ich nun durch die Welt, um Shiatsu und Traditionelle Chinesische Medizin zu unterrichten. Der kleine Mike hat das bereits gewusst. Er hat gewusst, was ihn ausmacht, was ihn glücklich macht. Da war der Traum und der Traum war eine Art Wegweise. Das kindliche Gehirn verknüpft eine derartige innere Intuition einfach mit zu Verfügung stehenden Bildern oder Projektionsflächen, weil es sich meist noch nicht so klar artikulieren kann. Als ich zehn Jahre alt war, war Fernfahrer am ehesten das Bild, um die Bedürfnisse und Wünsche meiner inneren Natur ausdrücken zu können. Wobei es nicht um den konkreten Berufswunsch, sondern nur um die damit in Verbindung stehenden Qualitäten ging. Vorerst wurde aber einmal die Notbremse gezogen. Der Truck in der Garage der nicht möglichen Möglichkeiten geparkt. Sprich Schule brav fertig machen und der ganze Rest, der gemeinhin dazu gehört.

Mit dem Tod des Fernfahrers durch den mir beigebrachten Ernst der Realität starb nicht nur der Traum vom Traumberuf, nein, die Seele wurde trotz massivem Hunger auf Diät gesetzt und darbte lange Zeit unzufrieden vor sich hin,
weil sie ihr Potential weder abrufen noch ausleben konnte.

In dieser Zeit ging es mir nicht gut. Ich war angespannt, gereizt, teilweise depressiv. Immer wieder versuchte ich den aufgestauten Frust via vielfältigster Ventile zu entladen, ob Extremsport oder Exzess. Glücklich wurde ich dadurch nicht. Dazu gesellten sich Verdauungsprobleme, empfindliche Augen und hin und wieder gediegene Kopfschmerzen. Willkommen bei der Leber-Qi-Stagnation!

PASSION & PURPOSE

Wie im letzten BLOG dargestellt, ist die Leber-Qi-Stagnation eines der weit verbreitetsten Organmuster. Klassisch betrachtet gibt es viele Ursachen dafür, ob zu viel üppiges Essen in Verbindung mit Alkohol, zu wenig Bewegung, Stress, Druck oder Leistungsdruck oder auch – in der Fachsprache ausgedrückt – Qi Mangel, Yang Mangel etc… Das mag alles stimmen. Hier kann man in der Behandlung überall den Hebel ansetzen. Das beste Heilmittel gegen Leber-Qi-Stagnation findet man aber im Kopf. Es lautet Passion & Purpose. Oder: Leidenschaft & Aufgabe. Wer sein Leben mit Leidenschaft lebt und einer Aufgabe folgt, die größer ist, als die individuelle Wichtigkeit, der ist immun gegen eine Leber-Qi-Stagnation. Die besten Kräuter, das beste Shiatsu, die beste Akupunktur: Nichts ist so effektiv, nichts bewegt die Lebensenergie schneller als Passion & Purpose. Kleine Kinder beim Spielen befinden sich in diesem Zustand.

Die Augen leuchten. Das Lachen kommt tief aus dem Bauch. Das Leben vibriert. Ein Zustand, den wir auch im Erwachsenenleben erreichen können und auch vor allem erreichen sollen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Holzelement das Element der Entfaltung, des Wachstums und des Freiraums. Es gibt mehrere Ebenen, auf denen wir uns entfalten können, aber keine hat einen so direkten Einfluss auf unsere Zufriedenheit wie die seelische. Sicher, der Begriff Seele ist umstritten, die Wissenschaft tut sich schwer damit. Aber jeder Mensch kann sie spüren, oder etwa nicht? Dass es da drinnen etwas gibt, das sich zeigen, leben, entfalten und spielen möchte. Ich kenne viel Personen, die auf vielen Ebenen höchst erfolgreich sind, sich also maximal entfaltet haben, ob beruflich oder persönlich, die Karriere, ein Traum, Familie und Kinder, top, wie das Auto, wie die Villa, wie der Urlaub. Und trotzdem: Leber-Qi-Stagnation, dass sich die Holzbalken biegen, sprich ein hohes Maß an innerer Unzufriedenheit, bis hin zu schweren Depressionen unter der fröhlichen Maske der oberflächlichen Zufriedenheit. Alles erreicht. Eine Fülle an Fülle. Die Leere lässt sich aber nicht leugnen. Weil eben, die seelische Ebene, die fehlt, die ist nicht ganz einverstanden, die mag vielleicht etwas ganz anderes tun, Fernfahrer sein oder so.

Die Leber wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin gerne als Architekt bezeichnet. Der Architekt macht den Bauplan. Die Leber ist verantwortlich für den Bauplan unseres Lebens.

Sie skizziert den großen Lebensentwurf. Sie liefert die Vision, den Traum. In der Fünf Elemente Theorie haben zwei Elemente einen direkten Einfluss auf das Holzelement und somit auf die Leber. Das Wasserelement und das Metallelement. Das Wasser nährt das Holz, lässt es wachsen und gedeihen. Das Metallelement kontrolliert das Holz. Es ist die Schere, mit der man aus dem Baum, der man sein könnte, einen Bonsai macht, der nicht viel Platz beansprucht. Das Wasserelement repräsentiert unser innerstes Potential, das Samenkorn, dass die individuelle, aber auch universelle Bestimmung in sich trägt. Hat das Holzelement eine gute Verbindung zum Wasserelement, macht die Leber aus dem Potential, das sie im Wasser vorfindet, einen Plan, der das ganze Spektrum unserer Möglichkeiten zum Ausdruck bringt. Wir folgen unserer Aufgabe, die uns wachsen und über uns hinaus wachsen lässt. Wir wachsen mit Purpose. Und mit Passion. Weil wann immer äußeres Tun und innere Wertvorstellungen kongruent sind, sich Sinn, Leidenschaft und Begeisterung von selbst ergeben. Das tut dem Holzelement gut.

Das Metallelement ist das Element der Erziehung, das Element des Elternhauses. Mit den Scheren des Metallelements werden wir auf die Realität zurecht gestutzt. Wir wurzeln nicht in unserer Bestimmung. Wir folgen den Richtlinien unserer Gärtner. Sicher, gute Gärtner können mit ihrem Werkzeug die Pflanzen in ihrem Wachstum unterstützen. Aber dazu müssen sie das Wesen der Pflanze erfassen und verstehen. Und ihr nicht ihre Interpretation eines korrekten Wuchses aufs Auge drücken. Die wahre Ursache von Leber-Qi-Stagnation ist in dieser Dynamik zu finden. Wird das Holzelement gestützt? Oder eingeschränkt?

In Bezug auf die Leber, den Freigeist unter den Organen, geht es um die Klarheit und den Mut, sich folgender Frage zu stellen: Was macht meine Seele wirklich glücklich? Was lässt sie mit Begeisterung wachsen? Wo ist ihre Aufgabe? Wo ist ihre Leidenschaft?

Probieren sie es aus! Zu oft wird diese Frage nicht gestellt, weil die Antwort Angst machen könnte. Denn sind wir wirklich bereit, die Änderungen in Kauf oder in Angriff zu nehmen, die es braucht, um ein Leben frei von der Leber weg zu leben? Ich sage: Das Risiko zahlt sich aus. Immer. Alle großen Erfolgsstorys unserer Zeit wurden von Personen geschrieben, die sich vom Kompass ihrer Intuition steuern haben lassen, ob Mark Zuckerberg, Bill Gates oder Steve Jobs.

Vielmehr sollte es uns doch Angst machen, dass die innere Pflanze eintrocknet und verkümmert. Wir haben jederzeit die Wahl: Ein beseeltes Leben oder Walking Dead! Lieber ein Leben in Leber-Qi-Stagnation? Bitte sehr, ihre Entscheidung. Das ist gut für uns Therapeut/inn/en. Weil es dann immer etwas zu tun gibt ? Das wahre Ziel einer Therapie sollte jedoch sein, alle Steine und Hindernisse zu beseitigen, die zwischen dem Selbstbild und der Antwort auf diese Frage liegen. Welche einfachere Mittel es auf der Alltagsebene dafür gibt, das ist im nächsten Blog zu lesen…

– LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT – TEIL I: DIE URSACHEN
– LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT – TEIL III: DIE BEHANDLUNG


Mai
15

LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT

  • Posted By : Mike Mandl/
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  • Under : Ernährung, Frühling, Fünf Elemente, Holzelement, Shiatsu, TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Leber der Freigeist unter den Organen. Sie braucht viel Raum, um sich entfalten zu können. Erhält sie diesen nicht, reagiert sie sensibel und explosiv. Der Fachbegriff dafür ist Leber-Qi-Stagnation – eine der gängigsten Ursachen für Probleme in unserem System. Was sind die Anzeichen dafür? Und was lässt sich dagegen tun?

Text: Mike Mandl, Bild: flickr.com/mysza831 (creative commons license)

DER FRÜHLING UND DAS HOLZELEMENT

Der Frühling wird in der Fünf Elemente Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin dem Element Holz zugeordnet. Es ist die Jahreszeit des Neuanfangs und des Wachstums. Nach der langen Winterruhe, nach der langen Phase des Rückzugs und der Regeneration drängt die Lebenskraft nach außen und nach oben. Pflanzen schießen aus dem Boden, Bäume treiben aus, alles gedeiht, mit viel Bewegung, einer pulsierenden Dynamik, einer überbordenden Aktivität. Die Natur erwacht. Das Leben erwacht. Auch in uns Menschen. Fenster auf, Türen auf, hinaus ins Freie, auf zu neuen Abenteuern. Das Holzelement ist das Element der Expansion und der Entfaltung. Und die Leber ist die treibende Kraft.

Das Holzelement nimmt in unserem Leben eine zentrale Rolle ein, da wir Erfüllung vor allem durch persönliches Wachstum und individuelle Verwirklichung suchen und finden. Kultivieren wir den Frühling ins uns, pflegen wir unsere Holzenergie, sorgen wir dafür, dass ein für unsere Entwicklung fruchtbares Klima herrscht, wird es immer wieder neue Blüten geben, an denen wir uns erfreuen können, ob im Beruf, in der Partnerschaft oder in der Freizeit. Der Fluss des Lebens, er will fließen, ungehindert und frei. Stehen ihm Hindernisse im Weg, staut er sich, Druck baut sich auf und auf Druck ist das Holzelement besonders sensibel. Denn Druck erzeugt Spannung, Druck erzeugt Enge. Das Holzelement benötigt jedoch Flexibilität und Raum. Weil Wachstum immer ein dynamischer Prozess ist, der Anpassung und Richtungswechsel erfordert. Ohne Flexibilität und Raum kein wirkliches Wachstum, so einfach ist das. Statt der kräftigen Baum, der wir sein könnten, verkümmern wir zu einem kümmerlichen Bonsai.

Druck, Spannung, Enge, das alles schränkt uns ein. Man denke an den/die Vorgesetzte/n, der/die immer mehr Leistung in immer weniger Zeit einfordert. Oder an Problemstellungen in der Partnerschaft, die uns „die Luft zum Atmen nehmen“, die uns auf „den Magen schlagen“, die uns nicht blühen, sondern verwelken lassen. Bestehen derartige Situationen über einen längeren Zeitraum, dann treten wir auf der Stelle, wir stagnieren. Und aus Stagnation wird schnell Frustration. Die Stimmungslage: Fatal. Gereiztheit, Aggression und das Gefühl von Hilflosigkeit geben sich die Hand. Die Laus des Lebens nimmt die Leber im Würgegriff. Wir sind sauer. Das Fass ist kurz vor dem Überlaufen, der Luftballon kurz vorm Platzen. Anspannung von Kopf bis Fuß, Anspannung drinnen und draußen. Herzlich willkommen bei der Leber-Qi-Stagnation.

URSACHEN & SYMPTOME

Freie Entfaltung in allen Lebensbereichen, das wäre der Idealzustand. Ein Glücksgefühl wie in der Kindheit. Die Kindheit wird übrigens auch als Holzphase bezeichnet. In keinem anderen Lebensabschnitt wachsen wir mehr. Sind wir erwachsen, werden wir aber meist nicht mehr liebevoll gefördert. Nicht von uns. Nicht von unserer Umgebung. Im Gegenteil. Die Leistungsgesellschaft (er)fordert mehr. Mehr. Immer mehr. Immer schneller. Immer häufiger. Nicht persönliches, sondern Wirtschafswachstum zählt. Kein Wunder, dass die Leber-Qi-Stagnation eines der am weitesten verbreiteten Organmuster in westlichen Ländern ist. Die Ursache(n)? Wie bereits dargestellt: Emotionaler Stress, emotionaler Stau, Druck, Überarbeitung, Überforderung, Unterforderung… sprich: Ich habe keinen Raum mehr für mich selbst, ich kann mich nicht entfalten. Ich drücke mich nicht aus, ich werde erdrückt. Alles geht hinein, nichts geht hinaus. Die Frühlingsenergie, begraben unter dem Baumstamm des eingeschränkten Lebens.

Aber nicht nur ein unangemessenes Maß an Belastung bringt den Fluss des Lebens zum Erliegen: Die Kombination aus wenig Bewegung und viel üppigem Essen kann zu einem ähnlichen Ergebnis führen. Weil ein zu viel an Energie zu wenig umgesetzt wird. Wie zu viel Treibholz in einem Bach, der zu langsam fließt. Es bilden sich Staustellen. Wasser, das nicht fließt, wird trübe, bis es kippt. Dasselbe passiert in unserem System.

Eine weitere Ursache ist im Fünf Elemente Zyklus zu finden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Holzelement das „Kind“ des Wasserelements. Holz braucht Wasser zum Wachsen. Der Frühling braucht einen starken Winter, um sich besser entfalten zu können. Die Bauern wissen das. Das Holzelement ist von der Kraft des Wasserelements abhängig und die dem Wasserelement zugeordnete Emotion ist Angst. Angst bringt das Wasser zum „Frieren“, die sprichwörtliche Schockstarre. Und mit Eis kann man Pflanzen nicht gießen. Sprich: Auch Unsicherheit, traumatische Hintergründe oder Angstzustände können das Holzelement in seiner Entfaltung behindern.

URSACHEN EINER LEBER-QI-STAGNATION

  • Stress, Leistungsdruck, Überarbeitung, Überforderung, Unterforderung, mangelnder Entfaltungsspielraum
  • unterdrückte Emotionen, Angstzustände, Unsicherheit, Trauma
  • zu wenig / keine körperliche Bewegung
  • zu viel üppiges Essen (Fleisch, Fett, Zucker, Fertigprodukte…)
  • Alkohol
  • Medikamente, Nahrungsmitteln mit vielen Zusatzstoffen, Zigaretten / alles, was der Körper „entgiften“ muss (Die Leber ist eine der wichtigsten Entgiftungszentralen). 

Es gibt also mehrere Ursachen. Die Auswirkungen in unserem System sind jedoch ähnlich. Man stelle sich einen Druckkochtopf vor, der kurz vor dem Explodieren ist. Von außen merkt man nicht viel. Innen herrscht jedoch massiver Druck. Und dieser Druck drückt sich auf mehreren Ebenen aus.

Auf körperlicher Ebene macht sich eine Leber-Qi-Stagnation vor allem durch Spannung bemerkbar. Die Muskulatur ist angespannt, der Brustkorb ist angespannt, der Bauch ist angespannt. Die Atmung tut sich schwer, gegen diesen Druck anzukämpfen, wie auch die Verdauung. Gefühle von Enge und Beklemmung können entstehen. Oder ein Völlegefühl, vor allem nach dem Essen. Auf jeden Fall leidet die Vitalität unter diesem Zustand. Müdigkeit macht sich breit, bis hin zur Depression, sprich Erschöpfung bei hoher innerer Anspannung. Besteht dieser Druckkochtopfzustand über längeren Zeitraum, kann die Energie nach oben steigen. Der berühmte Kloß im Hals. Häufiges Räuspern und Seufzen sind Zeichen des Wunsches nach Erleichterung. Tritt diese nicht ein, kann sich Druck im Kopfbereich aufbauen. Die Folge: Übelkeit, Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Tinnitus oder erhöhter Augeninnendruck. Und manchmal kann das Überdruckventil zum Pfeifen beginnen, in Form von plötzlichen wie heftigen Gefühlsausbrüchen. Unterversorgt bleibt hingegen die Peripherie, Hände und Füße werden nicht ausreichend mit Energie versorgt und sind oft kalt, trotz innerer Hitze oder Abneigungen gegen Wärme.

Ein ganz großer Klassiker unter den Symptomen einer Leber-Qi-Stagnation ist das prämenstruelle Syndrom (PMS). Weil die Leber auch den freien Fluss des Blutes kontrolliert. Und wenn schon Stagnation, dann richtig. Bereits im Vorfeld des Zyklus macht sich der Stau im Lebermeridian bemerkbar. Ein Ziehen entlang der Eierstöcke, Spannung im Brustbereich. Krämpfe im Unterbauch. Übelkeit. Launenhaftigkeit. Kopfschmerzen. Das volle Spektrum also. Die Entladung erfolgt unter Schmerzen, erfolgt heftig, mit dunklem, stagnierten Blut. Bei Männern kann es wiederum aufgrund des hohen Druck in allen Leitungen zu einer Unterversorgung des Unterleibes kommen, mit Erektions- oder Libidostörungen. Aber ob Mann, ob Frau, in Summe ist die Leber-Qi-Stagnation alles andere als ein angenehmer Zustand.

SYMPTOME EINER LEBER-QI-STAGNATION

  • Druck und Spannung, vor allem im Einflussbereich des Lebermeridians: Brustkorb, seitlicher Brustkorb, Bauch, Intercostalneuralgie
  • Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Verstopfung, aber auch unregelmäßige Verdauung und ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • Beschwerden vor oder während der Menstruation, Brustspannung, Stimmungsschwankungen, klumpiges Blut, unregelmäßiger Zyklus, Ausbleiben der Menstruation, Knoten in der Brust, Mastitis, Erektionsstörungen, Libidostörungen
  • Kopfschmerzen, Tinnitus, Schwindel, erhöhter Augeninnendruck, Hypertonie
  • Kloßgefühl im Hals, häufiges Seufzen oder Räuspern, Schluckauf
  • Depression, Frustration, Reizbarkeit, Stimmungslabilität, Wutausbrüche, Erschöpfung mit innerer Anspannung
  • Kalte Hände und Füße bei innerer Hitze

PULS- UND ZUNGENDIAGNOSE

In Puls und Zunge spiegeln sich der Zustand des Staus und der Spannung wieder.
Puls: Qi-Stagnation drückt sich vor allem durch einen gespannten Puls aus (Xian Mai). Führt die Qi-Stagnation auch zu Blut-Stagnation kann der Puls zusätzlich rau sein (Se Mai).
Zunge: Der Rand der Zunge wird dem Holzelement zugeordnet. Stau drückt sich gerne durch eine Schwellung aus, hier vor allem der Ränder.
Wichtig: In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es noch weiter Ursachen für eine Leber-Qi-Stagnation, wie zum Beispiel Qi Mangel, Yang Mangel, Nässe, Blut Mangel etc… Je nachdem werden diese Ursachen in einer differenzierten Puls- und Zungendiagnose berücksichtigt und dementsprechend als Ursache mitbehandelt.

EIN ZEITGEISTPHÄNOMEN?

Ja. Leider. Die Leber gilt als das Organ der Vision. Wie eine im Frühjahr aus dem Boden schießende Pflanze bereits den fertigen Entwurf der Blüte in sich trägt. Die Leber enthält unsere Lebensvision, den großen Masterplan, der vor allem die Seele ernährt. Was ist dein Traum? Was würdest du tun, wenn du frei wärst, wirklich alles zu tun? Die Leber weiß die Antwort. Aber hören wir wirklich auf sie? Oder hören wir eher auf das, was Eltern, soziales Umfeld oder Gesellschaft vorgeben? Unsicherheit, andere Meinungen, innere und äußere Verbote, das alles hindert uns an der Entfaltung. Unsere Lebensenergie stagniert. Uns bleibt nichts anderes übrig, als sie immer wieder zu zerstreuen. Durch Ablenkung oder Exzess, ob in Form von Alkohol oder anderen Süchten. Wir müssen tun, sonst fühlen wir uns nicht rund. Das gilt auch für Sport, Reisen oder Workaholics.

Eine entspannte Leber muss gar nichts. Weil man im Einklang mit sich selber lebt. Man kann. Man darf. Man will. Aber man muss nicht. Die beste Behandlung für eine Leber-Qi-Stagnation ist die Umsetzung seiner Träume. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch viele Unterstützungsmöglichkeiten. Diese folgen im nächsten BLOG…

– LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT – TEIL II: DIE BEHANDLUNG
– LEBER-QI-STAGNATION: WENN DIE LEBER NEIN SAGT – TEIL III: DIE BEHANDLUNG


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Mike Mandl ist professioneller Shiatsu Praktiker, Autor und Vortragender. Seine Schwerpunktthemen sind Burn Out und Beschwerden des Bewegungsapparates.

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