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Jun
05

DER ELEMENTARGEIST YI: ERD-ELEMENT

  • Posted By : Mike Mandl/
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  • Under : Erdelement, Fünf Elemente, Shiatsu, TCM, Yi

In der TCM gibt es eine komplexe Psychologie, die in einer simplen Bildsprache auf den Punkt gebracht wird. Die Serie widmet sich den sogenannten Elementargeistern. Dieses Mal: Yi.

Yi ist der Elementargeist der Erde und Descartes hat den perfekten Slogan für ihn verfasst: „Ich denke, also bin ich“. Wobei: Jeder Elementargeist birgt einen Aspekt des Denkens in sich, der Schwerpunkt ist dabei von der allgemeinen energetischen Qualität des jeweiligen Elements geprägt. Der Po des Metall-Elements denkt viel an die Zukunft, an das, was sei könnte. Er ist zukunftsorientiert. Der Hun des Holz-Elements denkt mehr an die Vergangenheit, er steht ja auch für das Speicherbewusstsein, für all unsere Erinnerungen und Erfahrungen. Der Zhi des Wasser-Elements denkt an das, was er will und der Shen des Feuer-Elements denkt gerne darüber nach, wer er eigentlich wirklich ist. Was macht nun Yi?

Ganz einfach: Der nährenden Qualität des Erdelements entsprechend denkt Yi bevorzugt an das Essen.

Wobei Essen hier als Überbegriff im Sinne von Versorgung zu sehen ist. Yi denkt prinzipiell an alles, was es braucht, um das eigene System rundum zu versorgen. Oder auch: Um andere Systeme zu versorgen. Man denke an ein großes Erntedankfest. Yi ist der Gastgeber. Er muss daran denken, welche Speisen und Getränke es geben wird. Er muss daran denken, wer wo sitzt. Er muss an den Programmablauf denken. Er muss daran denken, was er anziehen soll. Und dann muss er sich auch noch darüber Gedanken machen, mit welchen Gästen er was redet und welche Themen er lieber meiden sollte. Yi mag alle derart umsorgen, sich selbst natürlich eingeschlossen, sodass jeder zufrieden und satt nach Hause geht. Und zwar auf allen Ebenen, nicht nur mit einem angenehmen Völlegefühl im Bauch. Denn letztendlich kann alles einen Nährwert haben: Ein fülliges Mahl, ein gutes Gespräch, angenehme Gefühle.

In der TCM wird kein großer Unterschied gemacht, ob etwas, mit dem wir wie auch immer in Wechselwirkung treten, nun materiell zu fassen ist oder nicht.

Man spricht von der Energie aller Erscheinungen, ob fest oder flüchtig. Jede Interaktion mit einer Energie ergibt eine Reaktion. Je nach Informationsgehalt und Schwingung ist diese Energie teilweise dichter, teilweise feinstofflicher. Nahrung kann nun dicht oder feinstofflich sein. Oder natürlich beides zugleich. Ein Steak ist zum Beispiel sehr dicht. Es hat Substanz, sein Nährwert adressiert unsere physische Form. Ein Gefühl ist hingegen weniger dicht, hat aber ebenso einen gewissen Nährwert, einen beachtlichen noch dazu: Es kann das Herz und die Seele nähren. Yi achtet darauf, dass alle Ebenen unseres Seins genügend Nahrung bekommen, damit nirgendwo eine Leere entsteht. Und Yi kümmert sich auch darum, dass das, was unser System aufnimmt, auch entsprechend aufbereitet verarbeitet wird, weil sonst wäre das irgendwie wie Essen ohne Kauen, Schlucken oder Magensäure.

Gefühle gehören ebenso wie ein Steak verdaut. Dieser Prozess ist oft sogar wesentlich diffiziler zu bewerkstelligen als die Aufschlüsselung greifbarer Nahrung, denn manche Emotionen sind wirklich schwer zu verarbeiten, liegen oft jahrelang wie ein schlecht gelaunter Stein im Magen umher und kommen immer wieder gerne hoch. Umgekehrt kann der Nährwert von Gefühlen wesentlich mehr satt machen als das, was am Teller liegt. Frisch verliebt scheinen wir über Wochen an eine Art unsichtbarer Instant-Versorgung angeschlossen zu sein und vergessen dabei sogar hin und wieder auf das Essen, weil uns die Schmetterlinge im Bauch satt genug machen. Auch Meinungen und Ideen gehören verdaut. All das fällt in den Verantwortungsbereich von Yi. Er schaut ständig darauf, was für uns verwertbar ist und was nicht. So gesehen denkt Yi die ganze Zeit an das Essen. An Essen auf allen Ebenen. Da muss man schon sehr viel und sehr komplex denken können. Kein leichter Job also. Da muss man dauernd den Überblick haben, also geistig wach und rege sein. Da muss man dauernd konzentriert sein. Da muss man dauernd fokussiert sein. Mit genau diesen Qualitäten stattet uns Yi auch aus. Mit gutem Grund.

Die Zeit des Erd-Elements ist die Zeit des Spätsommers, der Ernte. Der Gabentisch ist reichlich gedenkt. Hülle und Fülle für alle.

Aber: Ab jetzt wird sich das Angebot sukzessive ausdünnen, bis es gänzlich unter einer dicken Blätter-, Schnee- oder Eisschicht verschwunden ist. Es gilt zu hamstern. Es gilt Reserven anzulegen. Natürlich auch im Körper. Dabei darf man aber auch nicht allzu verschwenderisch sein. Man muss bedacht mit der Fülle umgehen, auf dass sie auch in den kommenden kargen Zeiten nähren kann. Yi denkt daher nicht nur an heute. Yi denkt ebenso an Morgen. Yi denkt aber anders als Po an Morgen. Po denkt daran, was morgen sein könnte. Po braucht eine Orientierung. Yi denkt daran, wo es morgen was zum Essen geben könnte. Yi ist daher auch ein Antreiber, ein Jäger, getrieben von der Angst, zu wenig haben zu können. Daher mag Yi gerne mehr. Mehr. Mehr. Dieser Hunger auf Mehr hat die Welt zu dem gemacht, was sie heute ist.

Dieser Hunger hat die Entwicklung vorangetrieben, Neuland erschlossen und Unmögliches möglich gemacht. Wir sind eine Yi getriebene Kultur. Wir haben soviel gejagt, dass sämtliche Speisekammern überzuquellen und wir im Überfluss zu ersticken drohen. Wir haben von allem alles. Wir sind eine Gesellschaft, die die Eigenschaften von Yi zur Maxime erklärt hat: „Ich denke, also bin ich“. Wir sind Denker. Da ist etwas schief gelaufen. Denn eigentlich sollte der Kopf die Verlängerung des Bauchhirns sein. Der Bauch steuert. Das Bauchgefühl. Die Intuition. Nun steuert der Kopf. Wir haben unser Zentrum verloren. Nun macht Yi was er will. Dauernd auf der Jagd und trotzdem das Gefühl, dass immer etwas fehlt. Das passiert, wenn die Verbindung zur Mitte abreißt, wenn wir uns nicht mehr zentrieren, wenn wir uns nicht konzentrieren.

Denken ist ein Aspekt von Yi.
Konzentration ist der andere.

Und: Denken braucht Konzentration, sonst wird Yi viel zu flatterhaft und lässt sich leicht manipulieren. Da kann einem die Werbung schnell einmal einreden, dass man dieses oder jenes vielleicht doch noch brauchen könnte, weil einem sonst ja wirklich etwas fehlt. Wobei ein konzentrierter Blick in den Kühl- oder Kleiderschrank so manchem Versprechen sofort den Boden der Argumente entziehen würde. Aber zurück zum großen Erntedankfest: Da sollte man auch konzentriert sein, bevor es losgeht, weil Denken ist wie ein Schwert, das nur durch Konzentration ein gewisse Schärfe bekommt. Sonst denkt Yi an dies, an das, an jenes. Da denkt Yi noch ans Anziehen, während die Speisen bereits geliefert werden. Ohne Konzentration zerstreut sich Yi und das Wesentliche geht dabei verloren.

Yi verleiht uns die Fähigkeit zur glasklaren Konzentration.

Es ist Spätsommer, die Ernte ist eingebracht, man muss fokussiert bleiben und sich gut überlegen, was man nun damit macht. Das macht Yi. Yi sorgt dafür, dass der Gabentisch längerfristig gedeckt bleibt. In modernen Zeiten ist dieser dank einer selten abreißenden Versorgungskette natürlich nie wirklich ernsthaft gefährdet. Aber Yi kann auch als Manager der materiellen Belange gesehen werden. Yi ist da ein bisschen wie die Mutter, die immer etwas für ihre Kinder hat, ob Süßigkeiten oder eine kleine Geldspritze. Immer. Auf Mamas kann man sich verlassen. Auf Yi auch.

Wir brauchen Yi zum Ver- und zum Vorsorgen. Ein kraftvoller Yi kümmert sich um Fülle, ob finanzieller oder emotionaler Natur.

Er geht behutsam mit dem um, was wir haben. Yi hilft uns, etwas zur Seite zu legen. Sollten Engpässe kommen, welcher Natur auch immer, Yi hat daran gedacht. Insofern stimmt es auch, wenn die TCM sagt, das Erd-Element kontrolliert das Wasser-Element. Das Wasser-Element ist das Element der mageren Zeiten, das Element der Bewahrung der Ressourcen. Yi sorgt dafür, dass es auch in Anbetracht eines Mangels noch genügend Reserven gibt. Yi ist die Instanz, die im Spätsommer genügend Kürbisse in den Keller trägt, damit im Winter noch welche vorhanden sind. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit. Das kreiert Stabilität.

Stabilität ist ein weiterer Faktor, der in den Aufgabenbereich von Yi fällt. Das hat vor allem mit der Fähigkeit zur Konzentration zu tun.

Ein bisschen aber auch mit dem Denken. Die anderen Elementargeister sind ja schon ein bisschen egoistisch. Jeder glaubt, seine Perspektive ist die einzige, die wichtigste. Da schwelgt der Hun im Vergangenen, da flüchtet der Po in die Zukunft, der Shen mit seinem Status als oberster Boss nimmt sich so oder so immer diverse Privilegien heraus und der Zhi macht einfach, was er will. Jemand muss da her gehen und sagen, so liebe Freunde, um was geht es jetzt wirklich? Konzentrieren ist zentrieren. Yi ist hier und jetzt. Daher spielt die Konzentration auch in allen Meditationsmethoden eine so wichtige Rolle. Wobei Konzentration natürlich viele Gesichter hat. Da gibt es die Konzentration, die wie eine Lupe ist. Wie ein Laserstrahl. Und dann gibt es die Form von Konzentration, die aus einer fokussierten Zentriertheit heraus entsteht und eher als generelle Achtsamkeit gesehen werden kann. Diese Form braucht es in der Meditation, diese Form braucht es, wenn sich die Elemente wieder einmal zu sehr in ihrem eigenen Saft suhlen und dadurch ein inneres Spannungsfeld kreieren, das einen durchaus zerreißen kann. Das ist ja generell die Aufgabe des Erd-Elements: Die Mitte zu bewahren, auszugleichen, Harmonie zu schaffen.

Da ist wieder die Mama-Super-Kraft, die inmitten eines tobenden Kinder-Chaos den kompletten Überblick und liebevolle Aufmerksamkeit bewahren kann. Okay, vielleicht nicht immer. Aber wenn es darauf ankommt, dann auf jeden Fall. Aus dieser zentrierten Achtsamkeit entspringt auch Mitgefühl. Denn ist Yi gut in Form, dann ist genug da, um von ganzem Herzen geteilt werden.

Aus dieser Serie:

– DAS HOLZ-ELEMENT UND DER HUN

– DAS FEUER-ELEMENT UND DER SHEN

– DAS METALL-ELEMENT UND DER PO

– DAS WASSER-ELEMENT UND DER ZHI

 

 

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Jun
05

DER ELEMENTARGEIST ZHI: WASSER-ELEMENT

  • Posted By : Mike Mandl/
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  • Under : Fünf Elemente, Shiatsu, TCM, Wasserelement, Winter

In der TCM gibt es eine komplexe Psychologie, die in einer simplen Bildsprache auf den Punkt gebracht wird. Diese Serie widmet sich den sogenannten Elementargeistern. Dieses Mal: Der Zhi.

Zhi steht für unsere Willenskraft, für unsere Ausdauer, für unsere Beharrlichkeit. Das sind genau die Eigenschaften, die das Wasser-Element am meisten benötigt und dementsprechend auch bereit stellt. Begegnen wir Phasen des Wasser-Elements in unserem Leben, dann werden wir immer ein bisschen herausgefordert, mal mehr, mal weniger, aber nie derart, dass wir nicht eine gute Portion Zhi benötigen würden, um diese zu meistern. Der Winter zum Beispiel: Fordert der nicht mehr Willenskraft von uns als jede andere Jahreszeit? Brauchen wir da nicht wesentlich mehr Willenskraft, um Morgen für Morgen das Bett zu verlassen? Warum sollte man denn das auch tun, wenn es nach dem Klingeln des Weckers noch mindestens zwei Stunden dunkel und vor der Tür zudem mehr als unwirtlich ist. Wir brauchen auch mehr Willenskraft, um das heimelige Zuhause wieder zu verlassen, sind wir nach einem langen Arbeitstag in dieses zurück gekehrt. Jetzt noch Joggen, Kino oder Restaurant? Nein danke. Und wer kennt das nicht: Meist so ab Mitte Jänner, da ist endgültig Schluß mit Antrieb, Action und Lebensenergie, da nagt dann schon eine globale Müdigkeit an den Knochen, da kann man sie gar nicht mehr erwarten, die ersten warmen Tage.

Um sich da noch über die verbleiende Restzeit drüber zu retten, braucht es definitiv mehr Willenskraft, als zum Beispiel für den Übergang von August auf September.

Während im Sommer die Leichtigkeit des Seins zum Verweilen einlädt, braucht der Winter Zhi. Da legt man sich nicht einfach zum Entspannen unter einen Baum und sieht dem Gras beim Wachsen zu. Weil erstens gar nichts wächst. Und zweitens Verweilen nur in den eigenen vier Wänden angesagt ist. Wer raus will, muss was wollen. Das Wasser-Element braucht Ziele. Das Wasser-Element symbolisiert existentielle Lebensphasen. Dazu zählen auch und vor allem Krisen, schwere Lebenskrisen, ausgelöst durch was auch immer, durch Unfälle, Krankheiten, einen Bankrott, eine nicht zu verdauende Scheidung. Das sind ja auch keine Umstände, die nach zwei Tagen gegessen sind. Nistet sich das Wasser-Element in unserem Leben ein, dann tut es das mit Wasser-Energie, also ebenfalls mit Beharrlichkeit und Ausdauer. Um da halbwegs durchtauchen zu können braucht man Muskeln im Hulk-Format, vor allem im Kopf. Oder besser: In den Nieren, da wohnt er nämlich, der Elementargeist des Wasser-Elements. 

Das ist ein interessanter Wohnort. Denn in der TCM kontrollieren die Nieren auch das, was im Englischen „balls“ und im Spanischen „cojones“ genannt wird.

Wir sprechen von den Eiern. Die müssen aus Stahl sein, geht es um Anliegen des Wasser-Elements. Das ist allerdings nur ein Aspekt der Geschichte: Im chinesischen Schriftzeichen für Zhi ist auch das Herz enthalten, es stellt die Basis, aus dem Entwicklung und Fortschreiten statt finden sollen, weil ohne der wärmenden Kraft des Feuers wird der Wille rasch einmal kalt und hart wie Eis. An dem zerbricht dann nicht nur die Umwelt, sondern man oft auch selbst. Denn es fehlen ihm dann Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, aber auch die Konstanz, alles Qualitäten, die eher fließendem Wasser zuzuschreiben sind. Und so kann sich der Zhi auch verhalten: Fließend. Dann ist er nicht mehr aufzuhalten. Hat es sich Wasser einmal vorgenommen, in den Ozean einzutauchen, dann tut es das auch, da können die Berge an gefrorenem Eis nur neidvoll zusehen und warten. Zhi kann also zu rigide sein. Das ist nicht gut. Der Zhi kann sich aber auch zerstreuen, wie ein Bach, dem das Bachbett ausgeht, der sich hoffnungslos in der Umgebung verliert. Dann kriegt man gar nichts auf die Reihe. Das Bachbett hat also eine wichtige Funktion: Es bündelt die Kraft des Wassers, es steuert den Willen. In der TCM sagt man: Das Erd-Element kontrolliert das Wasser-Element. Yi – das Denken – kontrolliert die Willenskraft. Das stimmt aber primär für den Yang-Aspekt des Zhi.

Der Yang-Aspekt es Zhi kann auf den Punkt gebracht werden mit: Ich will das. Der Yin-Aspekt des Zhi mit: Der Wille geschehen.

Der Yang-Aspekt geht von einem Subjekt aus, das sein / ihr Objekt unbedingt haben will, will, will. Alles dreht sich um das Ich, um dessen Wünsche, dessen Ziele, dessen Begierden. Das kann jemanden weit bringen. Das muss aber nicht immer fruchtbar sein. Weil der vom Elementargeist der Erde, von Yi, angepeitschte Zhi im Endeffekt nur in Übereinstimmung mit dem Ego handelt und die Bedürfnisse und Eigenheiten der Umgebung meist wenig bis gar nicht berücksichtigt. Bildet sich der Yang-Zhi ein, im Winter blühen zu müssen, dann tut er das auch, koste es was es wolle. Das kostet vor allem: Ressourcen. Und das ist nicht die Grundidee von Zhi. Sagen wir so: Der Yang-Aspekt ist ein brauchbares Werkzeug. Eingesetzt sollte es jedoch vom Yin-Zhi werden. Der Auftrag des Yin-Aspekts des Willens ist es, die tiefste ihm zugängliche Bestimmung zum Ausdruck zu bringen. Das kann ein Auftrag der Seele sein. Oder ein Auftrag einer höheren Ordnung, wie auch immer man sie nennen möchte, ob Tao, Göttin, Gott oder Schicksal. Was es dazu braucht? Wieder einmal die Kernqualität des Wasser-Elements: Zurück zum Ursprung, eine Verbindung mit den Wurzeln seiner Selbst, die Energie muss sich im Innersten des Inneren sammeln können. Dort schlummert der große Masterplan.

Die Impulse des Yin-Willens folgen allerdings nicht zwingend einer klar erkennbaren Logik, wie das beim zweck- und ergebnisorientierte Yang-Willen der Fall ist.

Der Yin-Wille klopft gerne mit irrationellen Botschaften an unsere Tür. Er lässt uns spüren, das etwas zu tun ist, auch wenn das, was zu tun ist, im krassen Gegensatz zum gerade vor den Sinnesorganen ablaufenden Leben zu stehen scheint. Den gut bezahlten Job aufgeben zum Beispiel. Oder wegen der Liebe ans andere Ende der Welt ziehen und neu beginnen. Oder endlich mit der Faust auf den Tisch hauen und die Wahrheit sagen. Der Sinn und die Zusammenhänge derartiger Aktionen erschließen sich oft erst lange nachher. Trotzdem: Der Yin-Wille weiß intuitiv, dass derartige Entscheidungen im Sinne des großen Ganzen genau die richtigen sind. Ein gut integrierter Zhi setzt den Yang-Willen bewusst ein, um dem Yin-Willen zu dienen. Dazu braucht es Mut. Und Vertrauen. Mut und Vertrauen: Zwei weitere wesentliche Eigenschaften des Wasser-Elements, ohne die beide Willenskomponenten so effektiv voran kommen würden wie ein Auto auf zwei Rädern.

Denn im Idealfall schaut es so aus: Zhi erzeugt einen Sog. Zhi zieht an. Er verführt, er lockt, so dass ihm zu folgen leicht und spielerisch erscheint. Er macht uns Ziele schmackhaft, wo der Weg zum Ziel und jeder Schritt zum Erfolg wird. Er lässt uns wachsen. Das Tun bringt Energie. Das ist wichtig, weil das Thema Wasser-Element immer ein Thema der Bewahrung von Ressourcen ist. Das Wasser-Element speichert unsere wertvollste Lebensenergie. Am leichtesten verschwenden wir diese, wenn wir Tag für Tag mit Handbremse durch das Leben fahren und das noch dazu mit Höchstgeschwindigkeit, wie es im Zeitalter 2.0 üblich geworden ist. Es macht mürbe und müde, wenn der Zhi keinen Sog erzeugt, sondern uns mit treibender Peitsche im Nacken sitzt, ein schwer belastender Rucksack eines permanenten Muss. Zhi als Pusher. Zhi als Treter. Ich. Muss. Ich. Muss. Kein Wunder, dass sich eine kollektive Zhi-Müdigkeit breit macht, gemeinhin auch Burn Out genannt. Und die wichtigste Zhi Frage überhaupt bleibt auf der Strecke: „Was will ich wirklich?“ Sich dieser Frage zu stellen erfordert Mut und Vertrauen. Weil diese Frage wirklich Angst machen kann und handfeste Lebenskrisen herauf zu beschwören vermag. Es ist die Aufgabe des Zhi, die Suppe des Lebens ausreichend zu würzen. Versalzen soll er sie jedoch nicht.

Aus dieser Serie:

– DAS HOLZ-ELEMENT UND DER HUN

– DAS FEUER-ELEMENT UND DER SHEN

– DAS ERD-ELEMENT UND DER YI

– DAS METALL-ELEMENT UND DER PO

 

 

 

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Mike Mandl ist professioneller Shiatsu Praktiker, Autor und Vortragender. Seine Schwerpunktthemen sind Burn Out und Beschwerden des Bewegungsapparates.

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