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Nov.
16

ERKÄLTUNG ADE

  • Posted By : Mike Mandl/
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  • Under : Herbst, Shiatsu, TCM, Winter

Jetzt ist sie da, die kalte Jahreszeit. Mit im Gepäck: Wind, Nässe und Dunkelheit. Zusammen ergibt dies einen hervorragenden Nährboden für Schnupfen und Co. Richtig vorbeugen ist nicht so schwer. Vorausgesetzt man weiß wie.

„Eine Erkältung kommt drei Tage,
bleibt drei Tage,
geht drei Tage“
Volksmund

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) unterscheidet man zwischen inneren und äußeren Auslösern für eine Krankheit. Die äußeren Auslöser werden pathogene Einflüsse genannt. Derer gibt es in Summe sechs. Und drei davon feiern ihre Primetime in Herbst und Winter. Weil das sind schon Jahreszeiten, die sind nicht wirklich was für ein sonniges Gemüt. Kalt ist es. Dazu der Wind, der mit seinen eisigen Fingern durch jede noch so dicke Jacke zu greifen vermag. Dazu die Feuchtigkeit, ob in Form von Nebel, Regen oder Schnee, sie findet ihren Weg hinein in den Körper, verlässlich, beharrlich, immer und überall, bis in die Knochen. Und kaum passen wir einen Moment nicht auf, sind wir schon erkältet. Im Schnitt zwei bis fünfmal pro Jahr. Im Schnitt jeweils um die zehn Tage. Das macht zwischen zwanzig und fünfzig Tage, in denen man die Nase voll hat vom Nase voll haben. Muss dem so sein? Nein. Muss es nicht. Aber der Reihe nach!

WIND ODER VIREN? ERKÄLTUNG ODER GRIPPE?

Laut TCM dringen pathogene Faktoren in den Körper ein und wirken dort ihrer Natur entsprechend. Im Prinzip ist eine Erkältung also nichts anderes als eine innere Spiegelung äußerer Verhältnisse. Zuerst ist uns kalt, wir frieren und frösteln, das entspricht der Kälte. Die rinnende Nase und das leichte Schwitzen entsprechen der Feuchtigkeit. Und der Wind zeigt sich in den wechselhaften, nicht klar einzugrenzenden Glieder- und Kopfschmerzen. Die Schulmedizin sieht das weniger romantisch, meint jedoch dasselbe, auch wenn sie Kälte nicht als direkten Auslöser in den Mittelpunkt stellt, sondern Viren. Und die tun sich leichter, wenn das Wetter schwer auf das Gemüt drückt, denn das belastet nicht nur die Seele, sondern auch das Immunsystem. Das hat viel zu tun, im Herbst, im Winter. Die starken Temperaturunterschiede. Der Mangel an Licht. Die überheizten Räume mit ihrer trockenen Luft. Das entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit und macht sie rissig. Das alles ist Stress für den Körper und Stress macht müde und Müdigkeit macht sensibel. Wir sind geschwächt.

Derart gelingt es den meist überaus engagierten Erkältungsviren leicht das überaus strapazierte Immunsystem zu überlisten und sich im Körper auszubreiten. Das kann passieren, wenn einem der Nachbar in der U-Bahn direkt ins Gesicht niest: Die klassische Tröpfcheninfektion. Es geht aber auch weniger ungustiös. Ein Fahrgast hat sich in die Hand gehustet und das Ergebnis unauffällig auf genau den Haltegriff verteilt, den wir als Anker im Abteilgetümmel auserkoren haben. Wir übernehmen also das Ergebnis. Und es bleibt uns vorerst. Denn Erkältungsviren können mehrere Stunden auf der Hautoberfläche überleben. Dann noch aufs Händewaschen vergessen, ein Griff ins Gesicht, und schon können sich die Erreger auf dem Weg zu ihrem Werk machen. Aber ob angehustet oder durch unachtsames Hantieren selbst verschuldet: Die Eintrittspforten für die Viren sind stets Nasen- und Rachenschleimhaut. Und von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen ein bis drei Tage. Wir haben uns also eine Erkältung oder grippalen Infekt zugezogen. Das ist keine Kleinigkeit, aber auch keine Grippe. Die Grippe ist ein ganz anderes Kaliber. Um die geht es hier zwar nicht, aber es ist wichtig den Unterschied zu kennen.

Denn die Begriffe „Erkältung“ bzw. „grippaler Infekt“ und „Grippe“ bzw. Influenca werden oft verwechselt. Beide Krankheiten ähneln sich in ihrer Symptomatik, ähneln sich in ihrem bevorzugten Auftreten in der kalten Jahreszeit, ähneln sich in den Übertragungswegen. Es sind aber unterschiedliche Viren. Die Erkältungsviren sind lästig. Die Grippeviren sind gefährlich. Vor allem für alte und geschwächte Menschen, wo die Grippe im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann.

Merkmal Erkältung (grippaler Infekt) echte Grippe (Influenza)
Krankheitsbeginn eher schleichend, über mehrere Tage hinweg Beschwerden treten plötzlich auf, innerhalb weniger Stunden entsteht Fieber
Fieber erhöhte Temperatur bis 38 Grad Celsius schnell einsetzendes, hohes Fieber, oft über 39 Grad Celsius
Schnupfen und verstopfte Nase ein typisches Symptom eher selten oder weniger stark ausgeprägt
Husten tritt als trockener Reizhusten oft zu Beginn und am Ende der Erkältung auf; dazwischen ist verschleimter Husten möglich schmerzhafter, trockener Husten ist typisch von Beginn an
Halsschmerzen häufig zu Beginn einer Erkältung eher unwahrscheinlich
Kopfschmerzen mäßig starke Kopfschmerzen können vorkommen sind bei Grippe typisch, heftiger als bei der Erkältung
Gliederschmerzen sind möglich, jedoch meist weniger stark  in der Regel starke Muskel- und Gliederschmerzen
Entkräftung Betroffene fühlen sich meist geschwächt typisch ist die rasch auftretende, heftige Entkräftung
Krankheitsverlauf normalerweise nach circa sieben bis neun Tagen überwunden Dauer circa sieben bis 14 Tage; bis zur vollständigen Erholung können mehrere Wochen vergehen

WIE MAN EINER ERKÄLTUNG NICHT SAURES GIBT!

Zurück zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Die kennt zwar keine Viren im schulmedizinischen Sinne. Aber sie kennt sich aus. Vor circa 1.800 Jahren wurde das Shang Han Lun verfasst. Es gilt als die älteste Abhandlung der Medizingeschichte. Und widmet sich ausschließlich Kälte-Krankheiten. Man muss sich das so vorstellen: Dringt Kälte in unseren Körper ein, dann ist das ein Prozess, beginnend an der Außenseite, endend im Kern. Genau genommen gibt es sechs Schichten, von Tai Yang bis Shao Yin, die uns als Bollwerk gegen äußere Einflüsse zu Verfügung stehen. Je tiefer ein pathogener Faktor in das System eindringt, desto schwieriger ist die Behandlung. Daher sollte man rasch und sinnvoll gegensteuern. Hier kann man vom Körper lernen. Der hält meist von selbst dagegen, wenn Handlungsbedarf besteht. Im Falle einer Erkältung bevorzugt mit leichtem Fieber. Wärme gegen Kälte. So einfach ist das. Warum machen wir es jedoch meist umgekehrt?

Weil wir uns zu wenig mit der Thermik und der Geschmackswirkung von Nahrungsmitteln auseinandersetzen. In der TCM ist dieses Wissen vorhanden. In der aufgeklärten Weltsicht ist es verschwunden. Und dann wollen wir der Erkältung Saures gegeben. Mit Südfrüchten und Vitamin C. Vor allem in der Anfangsphase. Leider ist das kontraproduktiv. Sehr sogar. Denn Südfrüchte, ob Zitrone oder Grapefruit, ob Orange oder Banane, sind thermisch kalt, produzieren innere Kälte, das ist ihr Job, um in südlichen Länder der äußeren Hitze einen inneren Kühlschrank gegenüber zu stellen. Es geht um das Gleichgewicht. Dieses erlangen wir auch nicht mit Vitamin C. Das ist ebenfalls thermisch kalt. Konsumieren wir im Falle einer Erkältung nun zusätzlich Nahrungsmittel, die dem Wetter im Fröstelfaktor um nichts nachstehen, führt das zu noch mehr innerer Kälte. Thermisch kühl oder kalt sind:

  • Milchprodukte generell, vor allem aber Joghurt und Topfen. Zusätzlich wirken Milchprodukte schleimbildend: Suboptimal bei Schnupfen.
  • Sojaprodukte, vor allem Sojamilch
  • Sommergemüse wie Tomaten, Gurken, Zucchini oder Paprika
  • Salat und Rohkost
  • Tiefkühlkost
  • Mineralwasser

Da sind wir also verschnupft, wollen uns daher extra gesund ernähren und greifen bevorzugt auf Lebensmittel aus genau dieser Kategorie zurück, fühlen uns aber trotzdem nicht besser, weil eben, kalt. Aber es geht nicht nur um die Thermik,  es geht auch um den Geschmack. Jede Geschmacksrichtung hat ihre Wirkung. Und sauer zieht zusammen. Beißen Sie in eine Zitrone, um den Effekt zu spüren. Ist ein Lebensmittel nun kalt und sauer zugleich, wie viele Südfrüchte es nun einmal sind, konserviert das die Kälte durch den zusammenziehenden Effekt zusätzlich in unserem System. Bravo! Was es wirklich braucht: Warm statt kalt. Scharf statt sauer.

DIE INNERE HEIZUNG ANWERFEN

Zurück zum Anfang, zum Bild einer Erkältung aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin. Pathogene Einflüsse dringen in den Körper ein. Es sind dies: Wind, Kälte und Nässe. Was zu tun ist, ist naheliegend. Diese gehören vertrieben. Wie man das macht? Fenster auf, damit sie entweichen können. Heizung an, um sie nach außen zu treiben. Das Fenster entspricht unseren Poren. Man muss diese Öffnen, den Körper zum Schwitzen anregen. Und man muss den Körper von innen wärmen und entlasten, da er geschwächt ist. Also nichts Kaltes, Schweres oder Belastendes essen. Am besten Tees und Schonkost mit geschmacklicher Schärfe. Und vor allem: Thermisch warm müssen die Sachen sein. Als Inspiration, was uns gut tun kann:

  • Ingwer: Als Tee oder in Suppen oder kauen
  • Suppen mit Zwiebel, Frühlingszwiebel, Lauch…
  • Rettich, Meerrettich, Radieschen
  • Viele aromatische Kräuter (transformieren Feuchtigkeit): Kardamom, Oregano, Thymian, Majoran, Fenchelsamen…
  • Die klassische Hühnersuppe
  • Reissuppe

Diese Richtlinien sollte man auch befolgen, wenn man nicht gerade erkältet ist. Als Vorbeugung. In der kalten Jahreszeit sollte man einen inneren Glutstock aufbauen. Keinen Eisklotz. Die besten Maßnahmen im Falle einer bereits eingetretenen Erkältung, welche Kräuter wirklich helfen und was man sonst noch machen kann… Folgen im nächsten Beitrag!

Zahlen und Fakten rund um die Erkältung

  • Es gibt 200 bekannte Erkältungsviren.
  • Ungefähr die Hälfte aller Erkältungen wird durch spezielle Schnupfenviren, so genannte Rhinoviren, verursacht.
  • Bei 60 Prozent aller Erkältungen treten Schmerzen auf. Am häufigsten sind dabei Kopf- und Halsschmerzen. 
  • Bei Erkältungen liegt die Häufigkeit von nasalen Symptomen, wie verstopfte oder laufende Nase, bei 80 Prozent. 
  • Im Verlauf einer Erkältung treten die Symptome Schnupfen und Schmerzen fast immer gleichzeitig auf.
  • Erwachsene haben zwei bis fünf Erkältungen pro Jahr, Kinder vier bis acht.
  • Ein 75jähriger Mensch hat in seinem Leben durchschnittlich 200 Erkältungen gehabt. Dauern die Symptome fünf bis sechs Tage, verbringt dieser Mensch zwei bis drei Jahre seines Lebens mit Schnupfen, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen.
  • Der Dichter Johann Wolfgang Goethe starb an den Folgen einer Erkältung am 22. März 1832.

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>> DER MYTHOS VITAMIN C


Nov.
12

DER MYTHOS VITAMIN C

  • Posted By : Mike Mandl/
  • 0 comments /
  • Under : Herbst, Shiatsu, TCM, Winter

Wer sich erkältet, braucht Vitamin C. Je mehr, desto besser. Daher ist ein zusätzlicher Vitamin-Kick aus der Packung hoch angesehen. Profitieren tun davon allerdings nur die Hersteller. Denn als Nahrungsergänzungsmittel bringt Vitamin C  in Bezug auf Erkältungsprävention und –behandlung: Nichts.

Von Mike Mandl

So hartnäckig wie jedes Jahr im Herbst die langwierigen Erkältungswellen über das Land rollen hält sich der Irrglaube, dass über Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich konsumiertes Vitamin C eben jene in der kalten Jahreszeit vermehrt auftretenden Krankheiten verhindern oder verkürzen kann. Das ist wissenschaftlich jedoch nicht nachweisbar. Das ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Trotzdem werden Jahr für Jahr hunderte Millionen für Vitaminpräparate ausgegeben und sogar in beliebten Medikamenten scheint Vitamin C für den entscheidenden Turboboost in Richtung Gesundheit zu sorgen. Siehe Aspirin und Konsorten. Steht Vitamin C drauf, wird Vitalität und starke Abwehrkraft suggeriert. Das Angebot scheint so groß wie die Versprechungen zu sein. Im Schnitt baut jede dritte Person darauf. Und trotzdem: Jahr für Jahr die gleiche Geschichte. Ein Volk erkrankt, sobald sich die Sonne in den Winterschlaf begibt. Selbst täglich eingenommene hohe Dosen können eine Erkältung nicht verhindern. Woher kommt er also, der Vitamin Hype?

Von Seefahrern und Forschern

Natürlich: Ein Vitaminmangel kann durchaus gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Zur Bekanntheit hat es diesbezüglich die Seefahrerkrankheit Skorbut gebracht. Auf den langen Seefahrten im Zeitalter der Segelschiffe und großen Entdeckungsfahrten dominierte eine äußerst einseitige Ernährung. Bei anhaltendem Fehlen von Vitamin C in der Nahrung können bei Menschen nach zwei bis vier Monaten Mangelsymptome wie Zahn- und Zahnfleischprobleme, Muskelschwund, Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten, Durchfall oder Fieber auftreten. Ja sogar der Tod durch Herzschwäche ist möglich. Sauerkraut und Zitrusfrüchten an Board schufen diesbezüglich Abhilfe.

Denn ja, ein eklatanter Mangel an Nährstoffen kann das Immunsystem schwächen und zu Erkrankungen führen. Die logische Schlussfolgerung daraus: Je mehr Vitamine, desto besser die Gesundheit. Und dann kam auch noch Linus Pauling, seines Zeichens zweifacher Nobelpreisträger. Dieser schrieb 1970 das Buch „Vitamin C and the Common Cold“, in dem er Vitamin C als das Mittel schlechthin zu Vorbeugung und Behandlung von sehr vielen Krankheiten, vor allem aber von Erkältungskrankheiten pries. Auf dieses Buch wird immer noch gerne Bezug genommen. Auch wenn die Wissenschaft mittlerweile klar dagegen spricht.

Die Cochrane Review

Cochrane Reviews sind systematische Übersichtsarbeiten, in denen die Forschungsergebnisse zu Fragen der Gesundheitsversorgung und -politik zusammengefasst werden. Diese Reviews sind international als Qualitätsstandard in der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung anerkannt. 2013 untersuchte nun ein Cochrane Review, ob Vitamin C bei regelmäßiger Einnahme das Auftreten von Erkältungen verhindern oder ob Vitamin C als Behandlungsform die Dauer oder Schwere einer bereits bestehenden Erkältung mindern kann. Dabei wurden 67 randomisierte, placebo-kontrollierte  Studien analysiert. Die Haupterkenntnisse:

  • Die regelmäßige Einnahme von Vitamin C hat keinen Einfluss auf das Auftreten von Erkältungen in der normalen Bevölkerung.
  • Die regelmäßige Nahrungsergänzung mit Vitamin C könnte die Dauer von Erkältungssymptomen reduzieren, wenn auch nur recht wenig (bei Erwachsenen von 7 auf 6,5 Tage, bei Kindern von 7 auf 6 Tage).
  • Bei Spitzensportlern wie Marathonläufern oder Menschen, die wirklich extremer körperlicher Belastung ausgesetzt sind wie Soldaten, die Winterübungen im Gebirge machen, kann Vitamin C das Erkältungsrisiko halbieren.
  • Nebenwirkungen wurden nicht untersucht.

Wohlgemerkt: In den meisten Studien zu Erkältung nahmen die teilnehmenden Personen bis zu zehnmal mehr als den täglichen Bedarf an Vitamin C zu sich. Das bringt also einen Vorteil von einem halben Tag in der Genesungsdauer von im Schnitt einer Woche. Für diese Wirkung haben die Studien-Teilnehmenden die Vitaminpräparate teilweise jedoch mehrere Jahre lang regelmäßig eingenommen. Was allerdings gar nichts zu bringen scheint: Ein hoch dosierte Einnahme von Vitamin C, sollten die Anzeichen einer Erkältung bereits merkbar sein. Fazit: Es gibt de facto keinen wissenschaftlichen Hinweis, dass Vitamin C Erkältungssymptome lindern kann.

Innere Kälte als Basis für Erkältung

An sich ist das alles kein großes Problem. Vitamin C ist wasserlöslich und ein Überschuss wird einfach vom Körper wieder ausgeschieden. Aber es gibt ein kleines Problem anderer Natur: Das kann wiederum die Traditionelle Chinesische Medizin (TMC) gut erklären. Denn in der TCM geht es nicht nur um Inhaltsstoffe. Hier geht es in Bezug auf Ernährung vor allem um den thermischen Aspekt. In der TCM gibt es heiße Nahrungsmittel, wie eine Chili zum Beispiel. Und es gibt kalte Nahrungsmittel, wie Südfrüchte zum Beispiel. Und ja: Dazu zählen auch Orangen, Mandarinen oder Zitronen.

In unserer Vitamin C Manie greifen wir in der kalten Jahreszeit vermehrt auf Südfrüchte zurück, um Erkältungen vorzubeugen. Im Worst Case kommen dazu noch Nahrungsergänzungsmittel mit einem hohen Vitamin C Anteil. Diese sind laut TCM ebenfalls thermisch kalt bis sehr kalt. Südfrüchte bewähren sich gut im Süden. Dort sollten sie auch bleiben. Um der dortigen Hitze thermisch entgegen zu wirken. Denn kalte Nahrung erzeugt innere Kälte. Das ist bei uns im Herbst suboptimal. Stichwort kalte Füße, kalte Hände, generelle Kälteempfindlichkeit. Denn wie kann man mit einem hohen Maß an innerer Kälte gegen äußere Kälte ankämpfen? Wie kann man sich mit innerer Kälte gegen Erkältungen wehren? Zu diesem Zusammenhang dürfen wir uns allerdings keine Cochrane Review erwarten.

Braucht es aber auch nicht. Dazu reicht der Hausverstand. Wer im Winter die Heizung ab statt an dreht, darf sich nicht wundern, wenn sich Feuchtigkeit und Schimmeln an den Wänden bilden. Und erleben wir das nicht jeden Herbst aufs Neue? Dass, obwohl wir uns in einem kollektiven Vitamin C Rausch befinden, die Erkältungswellen immer größere Kreise ziehen? Dass immer mehr Leute immer länger verschnupft oder verkühlt sind? Wollen wir uns diesem Kreislauf entziehen, braucht es ein Umdenken. Einerseits sollte man aufhören den Vitamin C Kult zu huldigen. Andererseits sollte man thermisch vernünftige Maßnahmen setzen. Wie das geht? Steht im nächsten Beitrag.

Weitere Blogs zu diesem Thema:

>> ERKÄLTUNG ADE


Aug.
30

SEPTEMBER BLUES

  • Posted By : Mike Mandl/
  • 0 comments /
  • Under : Ernährung, Fünf Elemente, Herbst, Shiatsu, TCM

Der Sommer sagt leise ade. Zeit, sich auf die kühlen Monate vorzubereiten. Am besten mit der passenden Ernährung. Stellt man der äußeren Kälte innere Wärme gegenüber, tun sich der in Lauerstellung harrende Schnupfen und Konsorten schwer. Man muss allerdings rechtzeitig damit anfangen. Jetzt. Im September.

Text: Mike Mandl, Bild: flickr / Stephanie Kroos (creative commons license)

Schön ist es im September noch an vielen Tagen. Sehr schön sogar. Fast sommerlich. Aber eben nur fast. Und dieses Fast ist entscheidend. Denn auch wenn die Sonne noch wie ein frisch verliebter Heizstrahler vom Himmel knallt, auch wenn noch kurze Hosen und kurze Röcke das bald triste Straßenbild beleben, auch wenn noch die eine oder andere laue Nacht mit ihrer sinnlichen Umarmung lockt: Es geht bergab, es ist eindeutig, die heiße Jahreszeit hat ihren Zenit überschritten. Der Herbst tastet sich mit seinen klammen Fingern langsam aber stetig voran und steckt sukzessive sein Territorium ab. Zuerst den Boden. Erfrischend ist er ja, der morgendliche Tau, aber auch kühl. Dann folgt der Himmel, die Luft ist klar, das Licht härter, wie ein durchdringender Blick. Die ersten Bäume lassen ihre Blätter fallen, sie sind des Wachsens und Blühens müde geworden. Das ist irgendwie schön, das hat seinen Reiz, tut aber auch ein bisschen weh. Weil man weiß, dass man der lebendigen Leichtigkeit des Sommers erst wieder in neun oder zehn Monaten begegnen wird. Bis dahin heißt es Kragen hoch, Kopf einziehen und möglichst viel Zeit in den schützenden vier Wänden verbringen.

„Natürlich wollen wir daher der
scheidenden Wärme noch so viel Lebenslust
wie möglich abwringen.“

Noch einmal in den Eissalon. Oder Baden. Oder in der Wiese liegen. Oder einen erfrischenden Tomatensalat. Oder einen kühlen Drink auf der Terrasse. Nur: Obacht! Denn eigentlich sollten wir gerade jetzt damit beginnen, unseren inneren Ofen anzuwerfen und langsam auf Betriebstemperatur bringen. Tun wir das nicht, wird sie uns mit hoher Wahrscheinlichkeit erwischen, die erste Erkältungswelle, die meist mit Anfang Oktober über das Land zu rollen beginnt. Warum? Das hat vor allem mit unserer Ernährungsweise zu tun.

Instinktiv stellen wir der sommerlichen Hitze bevorzugt kühlende oder kalte Lebensmittel gegenüber. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird unsere Nahrung vor allem nach ihrer thermischen Wirkung beurteilt. Manche Sachen wärmen. Andere kühlen. Und es besteht einfach ein Unterschied zwischen einem mit Knoblauch und Chili marinierten Steak, das auf dem Griller scharf angebraten wurde und einem Mango-Mozzarella-Salat mit Joghurt-Dressing. Probieren Sie es aus. Spüren Sie in sich hinein. Sie werden es bemerken. Im Sommer geht es vor allem darum nicht zu überhitzen. Das gelingt uns gut mit der reichen Palette an frischen Produkten, die uns die Natur diesbezüglich offeriert, vor allem mit wasserreichem Obst und Gemüse, dazu viel Mineralwasser oder kühlende Getränke, das geht in Ordnung, das ist wichtig, wenn das Thermometer zu besonders engagierten Höhenflügen ansetzt.  Aber: Derart bauen wir über die hochsommerlichen Wochen vor allem im Verdauungstrakt einen kleinen Kühlschrank auf, den wir bis in den Herbst hinein mitschleppen, stellen wir unser Essverhalten nicht rechtzeitig um.

„Der Verdauungstrakt wiederum ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Basis für ein starkes Immunsystem.“

Jetzt ist es so: Es braucht seine Zeit, um den Kühlschrank in einen Glutstock umzuwandeln. Die innere Kälte muss in innere Wärme umgewandelt werden, um der äußeren Kälte entgegenwirken zu können. Daher ist eine Kurskorrektur in Bezug auf Ernährung und Verhalten im September die Basis für Immunität und Vitalität im Winter. Was können und sollen wir also tun?

In der Fachsprache sagen wir: Das Yang (die Wärme) im September ist trügerisch, weil darunter schon das Yin (die Kälte) sitzt. Daher: Auch wenn es noch so verlockend ist, auch wenn die Tage noch so einladend sind, lieber ein bisschen wärmer anziehen als gewohnt, vor allem die Sensibelchen unter den Körperteilen wie Füße und Hals, vor allem aber die Füße, weil über die Füße sehr schnell Kälte in den Körper eindringen kann. Lieber Schuhe als Flipflops, lieber Socken als Barfuß, vor allem am Morgen und am Abend. An wahrlich grauslichen Vorherbsttagen lohnt sich sogar ein warmes Ingwerfußbad. Denn eben: Denn die Füße nehmen nicht nur Kälte, sondern auch Wärme auf und bringen diese nach Traditioneller Chinesischer Medizin direkt zu den Nieren, die als Feuer des Körpers gelten. Das klingt wahrscheinlich wenig einladend wenn man noch im Sommertaumel steckt, aber bitte einmal ganz ehrlich: Wie viele Personen schaffen es wirklich bis in den Dezember hinein und darüber hinaus, ohne sich zu erkälten? Und das trotz literweise Orangensaft, Vitamin C und sonstigem Anti-Erkältungsdoping.

„Überhaupt: Völliger Blödsinn, sagt da die Traditionelle Chinesische Medizin.“

Wie soll eine Frucht helfen, die in warmem bis heißem Klima wächst und eine stark kühlende und erfrischende Wirkung hat, Erkältungskrankheiten vorzubeugen? Die Wissenschaft sagt: Wegen dem Vitamin C! Der nüchterne Blick sagt: Scheint aber nicht wirklich viel zu bringen! Scheint eher nach dem Gegenteil. Erwischt es nicht immer mehr Personen, auch mit schweren mit der kalten Jahreszeit in Verbindung stehenden Krankheiten wie zum Beispiel der Grippe? Daher: Hände weg von Süd- und Tropenfrüchten. Nicht erst im Winter. Jetzt schon. Lieber der Ernte danken. Der heimische Gabentisch ist mehr als reichlich gedeckt. Auf ihm alles was uns nun gut tut. Am besten warm zubereitet. Kartoffelauflauf im Rohr. Kürbissuppe. Rote-Rüben-Risotto. Geschmorter Lauch mit Walnüssen. Rotwein statt Bier. Vor allem aber: KEIN KALTES FRÜHSTÜCK!!! Kein Smoothie mit Ananas. Kein Topfen-Bananen-Müsli. Kein Joghurt mit Melonen. Lieber Haferbrei, lange gekocht, dazu Zimt, ein paar geröstete und in Honig karamellisierte Haselnüsse, so macht man das, will man rechtzeitig Wärme in seinem System aufbauen. Probieren sie es einfach einmal aus. Sie werden sehen. Und lächeln, wenn sich der erste Schnupfen seine Opfer sucht.

Weiter Tipps zum Aufbau von Wärme im System folgen in einem der kommenden Blogs.


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Mike Mandl ist professioneller Shiatsu Praktiker, Autor und Vortragender. Seine Schwerpunktthemen sind Burn Out und Beschwerden des Bewegungsapparates.

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